Homeschooling an der PFH während der Corona Pandemie

Durch die Corona-Pandemie hat sich im Alltag aller Bürger einiges geändert. Demnach mussten sich auch Schulen und Schüler der Situation anpassen, um größere Lücken im Bezug auf den Schulstoff zu verhindern. Somit stand für uns Studierenden der PFH für drei Wochen Homeschooling auf dem Plan, welches in Form von selbstständig auszuführenden Arbeitsaufträgen stattfand, die uns von den jeweiligen Dozenten per E-Mail zugesandt wurden. Natürlich dem Stundenplan entsprechend. Doch wie sah die umgesetzte Theorie dann tatsächlich in der Praxis aus? Wir haben unsere Eindrücke zusammengetragen und bemerkten, dass das Homeschooling so einige Vor- und Nachteile mit sich brachte, beziehungsweise auch heute noch mit sich bringt. Schließlich findet auch jetzt noch vereinzelt Online-Unterricht statt.

Im Zuge des Homeschoolings wollen wir uns in diesem Beitrag über ein paar Pros und Contras äußern, welche es im Bezug auf Homeschooling zu berücksichtigen gibt.

Vorteile des Homeschoolings
Homeschooling bietet einige Vorteile für die Schüler, wie zum Beispiel das selbstbestimmte Lernen. Beim selbstbestimmten lernen geht es darum, dass jeder einzelne für sich bestimmen kann: was er wann, wo, wie und mit wem zusammen lernen möchte. Dadurch ist es jedem Schüler möglich sich seine Arbeitszeit selbst und zu der Uhrzeit, wo er am produktivsten lernen und arbeiten kann, einzuteilen. Ein weiterer Punkt, welcher bei uns in der Klasse zum Beispiel als großer Vorteil gesehen wurde, ist das ein sparen von Fahrtkosten für Kraftstoff oder Zugtickets, dies hat ganz nebenbei auch große Vorteile für die Umwelt. Wir haben auch von anderen Institutionen aus unseren Umfeld etwas in Erfahrung bringen können. Uns ist aufgefallen, dass viele Menschen durch die Pandemie neue sehr kreative Lernformen bzw. Methodiken entwickelt haben und das werten wir als klares Pro. Von gemeinsamen Töpfern vor dem Computer bis zu interaktiven Lernvideos waren einige lustige und einfallsreiche Ideen dabei.

Nachteile des Homeschooling
Wie bei dem meisten Themen, bringt auch dieses so einige Nachteile mit sich. Einer davon ist zum Beispiel die fehlende oder erschwerte Kommunikation mit den Lehrern und Dozenten. Dies wird vor allem dann problematisch, wenn es um die Einzelförderung von Schülern und Studenten geht oder um Arbeitsaufträge, welche nicht verstanden wurden oder Probleme bzw. Schwierigkeiten mit sich bringen. Dadurch kann es schnell zu Benachteiligungen oder Stofflücken kommen. Ein weiterer Punkt welcher wichtig zu erwähnen ist, ist das Lernen in der sozialen Interaktion, das Lernen in Gruppen. Sowohl in der Pädagogik, als auch in der Psychologie ist das Lernen in Gruppen ein wichtiges Thema, denn das Lernen in einer Gruppe ist oftmals viel anregender und motivierender, als das Lernen alleine. Wer sich aktiv am Gruppengeschehen beteiligt, lernt zu argumentieren, zu diskutieren und sein Wissen verständlich und strukturiert vorzutragen – so die Universität Linz. Dies alles bleibt meist auf der Strecke durch das Verlegen der Unterrichtsstunden in Arbeitsaufträgen. Ein weiterer Punkt, welchem Beachtung geschenkt werden sollte ist die Abhängigkeit zum Internet. Nicht jeder Mensch besitzt einen WLAN-Router zuhause oder hat so gutes Internet, dass er OnlineKonferenzen beitreten kann, auch sind durch die vielen Online-Meetings die Internet-Server in Städten überlastet. Des Weiteren stellt die Homeschooling-Situation große Nachteile an die Kinder und Jugendlichen, welche unter erschwerten Bedingungen aufwachsen, eine schwierige familiäre Situation oder „kein perfektes“ Lernumfeld haben. Beispielsweise ist es schwierig das eigene Zuhause in ein angemessenes Lernumfeld umzugestalten, welches dem im Präsenzunterricht nahekommt. Es erfordert ein ungewöhnlich hohes Maß an Selbstdisziplin im eigenen Zuhause ähnlich effektiv zu arbeiten, wie im Unterricht. Hinzu kommen Faktoren, wie die Verpflichtungen im familiären Leben, beispielsweise das Kümmern um Geschwisterkinder aufgrund des gesteigerten Aufenthaltes zu Hause, was das Homeschooling zusätzlich belastet. Schüler und Auszubildende, deren Eltern in
systemrelevanten Stellen arbeiten, haben hier eine besonders hohe Verantwortung, da die Eltern teilweise nicht von Zuhause aus arbeiten können.

Unser Fazit
Wer nun Homeschooling oder den Präsenzunterricht bevorzugt, ist von Schüler zu Schüler individuell. Jeder hat bei sich zu Hause andere Gegebenheiten, wodurch sich die Meinungen deutlich spalten. Das bemerkten wir vor allem auch in den ersten Tagen des wieder aufgenommenen Präsenzunterrichts, als sich die Studierenden nach einigen Wochen wieder im Klassenzimmer vereinte und sich austauschte. Der eine lernt selbstverantwortlich und unabhängig von seinen Mitschülern effektiver, der andere wünscht sich seinen geordneten Tagesablauf zurück und würde daher lieber wieder regulär zur Schule gehen, so wie es auch vor der Pandemie war. Von den Auszubildenden abgesehen, darf man aber auch nicht außer Acht lassen, dass das Prinzip des OnlineUnterrichts auch für die Lehrer eine Neuheit war, auf die sie sich erst einstellen und ihre Methoden anpassen mussten. Die Schüler dürfen diesbezüglich oft Feedback und Verbesserungsvorschläge an die Dozenten abgeben. Dementsprechend kann es auch sein, dass sich das Homeschooling in der kommenden Zeit noch verbessert wird, sodass der ein oder andere sich damit besser arrangieren kann.

Autoren: Jana Lerzer, Franziska Kramer

 

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